Mittwoch, Juli 26, 2006

Sebastian das Arbeitstier

Hey ihr,

ja ich bin immer noch in Mildura arbeiten. Und ich kann nicht gerade sagen, dass es sehr zufriedenstellend ist. $60 pro Tag fuer 10 Stunden auf ner Leiter stehen mit nem Sack um Bauch, der wenn er voll ist zum Bauch eines Mannes im 9. Schwangerschaftsmonat mutiert. Mann sind das Rueckenschmerzen am Ende des Tages!
Ja aber inzwischen kann ich auch n bissel Indisch kochen.
Aber wer hier denkt ich heisse Alexander und verrate die Rezepte, der hat sich getaeuscht!
Das wuerde im uebrigen auch nichts bringen, da ich die Zutaten, also die Namen der Gewuerze noch nichtmal aussprechen kann.
Aber ich kann euch sagen es ist scharf, lecker und vegetarisch! ;)
Naja ansonsten gibts aber nichts neues, ausser das die Ozzis die abartige Angewohnheit haben wirklich dumm zu fahren. Die parken dort, wo sie wollen, als ob sie kein Benzin mehr im Tank haben.
Aber ansonsten sind sie sehr freundlich.
Sollte einer von euch mal in dieses wunderbare Land kommen, dann wird er feststellen, wie sehr das zutrifft.
An der Kassse im Supermarkt wird gefragt wies einem geht. Manche Leute machen am Anfang den Fehler und erzaehlen ihren ganzen Tagesablauf oder wie ich - ich habe gar nichts gesagt, weil ich beim ersten Einkauf noch viel zu muede war, um der Kassiererin von meinem Flug zu berichten!
Das interessiert die aber ueberhaupt nicht. Ein gut oder so reicht aus und ueber eine Gegenfrage freut sich auch jeder.
Im Bus bedankt man sich grundsaetlich beim Busfahrer, wenn man den Bus verlaesst. Finde ich persoenlich gar nicht schlecht, schliesslich freut sich der Fahrer, wenn der Fahrstil gut ist.

Und anders als die Deutschen sind die Menschen hier auch sehr sehr sehr sehr sehr sehr locker. Klingt jetzt vielleicht uebertrieben, ist aber so.
Probierts aus: ueberfahrt ne Oma aufm Zebrastreifen und ihr Mann wird sagen: "No worries!"- und sie vom Asphalt kratzen!
Gut vielleicht etwas uebertrieben, aber in Situationen, wo ein normaler Deutscher schon wuetend die Faust schuettelt und Woerter von sich gibt, die er bestimmt nicht von Mama hat, ist hier mit nem "No worries" die Welt wieder heil!
Aber auf der anderen Seite sind die Australier auch sehr sehr - gut ich erspar euch den Rest jetzt, aber sie sind faul, zumindest was das Sprechen anbelangt.
Sie sind in ihrer eigenen Welt der Abkuerzungen gefangen! Das stimmt wirklich! Wenn es ne Moeglichkeit gibt wenig zu sprechen, dann tun sie es!
Beispiele gefaellig?
barbie -- BBQ
breakkie -- breakfast
telli -- TV
bundy -- Ist der sehr bekannte und leckere Bundaberg Rum
footy -- Fussball (nach Australischen Regeln, aehnlich wie Rugby, bloss schlimmer!)
Und es gibt noch tausende mehr!
Tja das wars dann erstmal ausm Tor zum outback (manche nennen es auch hinterland!!! ja so nennen es selbst Aussies!),
Sebastian.

Montag, Juli 24, 2006

Immer noch bei der Arbeit

Hey ihr da draussen,
ich moechte euch bloss mal n paar Bilder von meinem Caravan schicken. Innen hab ich leider noch nichts fotografiert, kommt aber auch noch!
Ja und die anderen Bilder sind auch vom Caravan Park aus entstanden.
Mehr gibts eigentlich auch nicht zu berichten.
Bin immer noch beim Mandarinen pfluecken und im Laufe der Woche werde ich bestimmt anfangen Orangen zu pfluecken.
Bei den Mandarinen kann man so 60-80 Dollar machen, fuer 9-10 Stunden Arbeit. Deshalb werd ich wohl 10 Wochen brauchen, bis ich das Geld fuer die Weiterreise zusammen habe!
Vielleicht kann ich bei den Orangen mehr Geld machen, man hat mir gesagt, die Arbeit geht schneller, weil man die Orangen einfach mit der Hand pfluecken kann. Die Mandarinen muessen naemlich mit ner kleinen Schere abgeknipst werden.
Naja ich werde es erleben! Habt ihr noch ne schoene Zeit daheim und geniesst den Sommer.
Aber hier die paar Bilder.
Machts gut, Sebastian.

PS:Klickt die Bilder an zum groesser machen!!!



Montag, Juli 17, 2006

Ozzi Ozzi - oi oi oi

Hey ihr,

dass hier soll bloss ein kleiner und kurzer Beitrag ueber das Land sein, das ich gerade bereise. In dem Land, in dem so unglaubliche Dinge geschehen, dass sogar Premier Minister spurlos verschwinden. - Nun zumindest einer.
Dies ist die Geschichte ueber Harold Holt(1908-1967), der nur leider allzu ploetzlich - aber lest selbst.
Aber Achtung, diese Geschichte ist nichts fuer schwache Gemueter!!!
Also der PM ging eines schoenen Dezember Tages mit ein paar Freunden an den Strand, in der Naehe von Melbourne. Die Gewaesser in der Gegend sind bekannt dafuer, dass sie besonders tueckisch und unberechenbar sind. Naja Holt muss das wohl egal gewesen sein. Trotz der Warnungen seiner Freunde, zog er sich bis auf seine Shorts aus und sprang beherzt ins Wasser und verschwand.
Ja das ist die Geschichte, er ging ins Meer und wurde nie wieder gesehen!!!!
Das erste Staatsoberhaupt, dass einfach so vom Erdboden verschwand. Er haette die Warnungen ernst nehmen sollen, zumal er erst wenige Monate zuvor in der selben Gegend zuvor schon fast ertrunken waere.
Aber die Ironie des Schicksals will es, dass nach diesem lustigen Mann ein Schwimmbad in Melbourne benannt wurde! Und gestern wurde dieses ausserodendlich haessliche Gebaeude auch noch unter Denkmalschutz gestellt, was viele Menschen in Melbourne ausserordendlich freut.
Wieder einmal ein Beweis dafuer, wie anders die Leute hier unten, also ganz weit unten, ticken!
So das wars erstmal und ich konnte wieder etwas Zeit totschlagen, denn es regnet immer noch! Vielleicht kann ich dann morgen endlich arbeiten.
Machts gut, Sebastian.

Donnerstag, Juli 13, 2006

Sebastian in VICTORIA

Hey ihr Lieben,

ja ich weiss, es ist jetzt schon etwas laenger her, dass ich geschrieben habe, aber ich hatte in Byron n paar Probleme mitm Job, weil es kaum Geld gab und ich schon am verzweifeln war. Richtig am verzweifeln - mit Traenen und allem Drum und Dran!
Und ich schaeme mich auch in keinster Weise das hier zu schreiben oder spaeter auch zu erzaehlen, denn wenn man ganz am Boden zerstoert ist, hilft das manchmal. Wer darueber lacht - bitte, doch Alexander, Marcel (Ruschi) und auch der Kuschelflo wissen bestimmt was ich meine!
Tja jedenfalls hab ich mich dann irgendwie wieder ganz ploetzlich an Ruby meinen Inder erinnert. Er hatte mir damals seine Telefonnummer gegeben und gesagt, ich kann ihn jederzeit anrufen, wenn ich nen Job brauche. Und das hab ich gemacht und er hat mir gesagt, komm vorbei wann immer du kannst, hier gibts Arbeit fuer dich! Das hab ich dann auch gemacht. Innerhalb von zwei Tagen bin ich fast 2000km durch Australien gefahren! Erst von Byron Bay nach Sydney. Der Stadtverkehr in Sydney ist einfach nur super! Ich kann nur jedem empfehlen, dass mal auszuprobieren. Naja jedenfalls habe ich dann dort bei Juliane, Caros Schwester uebernachtet. An dieser Stelle moechte ich mich auch nochmal ganz lieb bei ihr bedanken, dass das alles so spontan geklappt hat.
Tja und am naechsten Morgen bin ich dann rund 14 Stunden bis nach Mildura gefahren und quasi im Outback angekommen. Es ist zwar noch nicht das "Rote Zentrum", aber wenn man 150 km bis zum naechsten Ort brauch, kann man das schon ruhig mal als Outback bezeichnen.
Die letzten drei Stunden musste ich dann in der Nacht zuruecklegen. Am Anfang hab ich mich hinter nen LKW gesetzt, der mir die ganzen Kaengurus vom Hals halten sollte. Danach musste ich dann alleine auf der stockdunklen Strasse weiterfahren.
Und einmal haette ich sogar fast zwei Kaengurus aufeinmal erwischt. Da sind naemlich ploetzlich zwei hintereinander ueber die Strasse gehoppelt. Beim Zweiten hab ich noch den Schwanz erwischt. Dem Auto oder mir ist nichts passiert, aber es ist schon komisch, wenn man son Viech ploetzlich vor der Haube hat. Tja und jetzt weiss ich auch, warum auf den Strassen in Australien immer mal wieder Bremsspuren auf gerader Strecke sind. Wegen Wild!
Ja und dann bin ich gegen 22 Uhr in meinem Bestimmungsort angekommen.
Jetzt wohne ich in meinem eigenen kleinen Caravan mit Wasser und Stromanschluss und Kochniesche. Wahrscheinlich fuer 8 Wochen, vielleicht auch laenger, je nachdem, wie lange ich arbeite.
Morgen frueh fange ich dann mit arbeiten an, erstmal Mandarinen ernten. Danach vielleicht auch grape pruning, also Weinreben verschneiden.
Sorry fuer meinen wahrscheinlich schrecklichen Ausdruck, aber erstens hab ich nicht so viel Zeit und Zweitens sprech ich ja nicht so viel Deutsch.
Also machts gut, liebe Gruesse nach Deutschland und auch noch ein ganz spezieller nach Italien, wo sich gerade auch noch n ganz lieber Mensch aufhaelt.

Freitag, Juli 07, 2006

Bin jetzt in Byron Bay

Irgendwo im Nebel haengt der Mt. Warning


Auf dem Mt. Warning, nicht nur eine Idylle bei Sonnenaufgang



Tja und das bin ich auf der Spitze vom Mt. Warning! Wunderschoene Aussicht ;)!


Hey ihr alle da draussen,

mit diesen Bildern moechte ich meinen Bericht ueber die ( meine!) Erstbesteigung des Mt. Warning beginnen.
Also am Dienstag bin ich ganz frueh von Nimbin aus zum Mt. Warning gefahren. Kurz nach Sonnenaufgang hab ich dann den Parkplatz vor diesem Felsen erreicht und den Aufstieg in Angriff genommen.
Unten war noch tollster Sonnenschein und auch zwischendurch war die Aussicht einfach unbeschreiblich.
Aber je naeher ich der Spitze kam, desto mehr Wolken zogen auf und nach zwei Stunden war ich dann ganz oben und in einer Bruehe, die es unmoeglich machte, auch nur ein Bisschen was von der Landschaft zu sehen.
Und nach ein paar Toasts mit Marmelade und BBQ Sauce, gings dann wieder runter.
Da bin ich dann mit nem ganz netten Herren und seinem Sohn runtergewandert. Ich hab ihn n Bisschen ueber Deutschland aufgeklaert und er hat mir einen spannenden Vortrag ueber die Unterschiede in der Rugby League und Rugby Union erklaert. Wo die nun aber liegen???
Ja und dann hab ich doch richtig gelesen, Cricket muss wirklich ein Mordssport sein, wenn die fuer EIN!!! ganzes Spiel bis zu FUENF!!!! Tage brauchen. Cricket ist auch die einzigste Sportart, in der extra Pausen fuers Essen gemacht werden. Da gibt es Lunch, Dinner, Tea Time und noch n Haufen andere verschiedene Pausen, schliesslich wird alle zwei Stunden gegessen.
Die spinnen hier schon n Bissel, aber ich bin ja nur zu Besuch und muss hier nicht wohnen.
Und nachm Mt. Warning bin ich gleich weiter nach Byron Bay gefahren. Ne Touristenstadt, aber ich bin auch nicht zum Vergnuegen hier.
Vielleicht bekomm ich hier endlich fuer 8-10 Wochen ne feste Anstellung, so dass ich genug Geld zum Reisen habe.
Der Anfang ist gemacht und gestern habe ich das erste Mal im Bay Burgers Probe gearbeitet. Ist schon nicht ganz einfach und teilweise stressig, aber ich bin mir sicher, wenn man mehr Erfahrung hat, dann bauen sich die Burger und Kebabs quasi von alleine.
Aber noch ist es zu frueh, um irgendwelche Schluesse zu ziehen. In der Probezeit (ich hoffe hoechstens ne Woche) bekomm ich auch noch kein Geld.
Tja also ich werds erleben, wie sich das alles entwickelt und berichte euch dann.
Bis dahin lasst es euch gut gehen und hofft, dass Italien die Franzmaenner auf n zweiten Platz verweist!
Deutschland wird ja hoffentlich den Schock ueberwunden haben und die Portugiesen platt machen.
Auch das werden wir erleben. Machts gut und ich meld mich wieder, Sebastian.

Montag, Juli 03, 2006

Sebastian der Hippie

Hey ihr da draussen vor dem Fernseher!

So, ich bin jetzt gerade in Nimbin, einem kleinen und gemuetlichen Hippie- und Kiffernest. Eigentlich wollte ich mehr schreiben, aber das hier ist mein dritter Anlauf, weil der PC hier spinnt. Deshalb schreib ich in den naechsten Tagen bestimmt ausfuehrlicher ueber Nimbin.
Hier kommen erstmal die Bilder der letzten Tage:
Die Bilder sind alle auf dem Weg von Coffs Harbour ueber Dorrigo, Armidale, Glenn Innes, Tenderfield nach Nimbin entstanden. Fotos von Nimbin selber muss ich morgen noch machen. Macht es gut, Sebastian