Sebastian der Survivor!
Hey ihrs,
also ich bin jetzt in Foster, ungefaehr 30km noerdlich der Wilsons Promontry, dem wahrscheinlich schoensten Nationalpark Australiens!
Dort habe ich eine Wanderung ueber drei Tage gemacht (alleine) mit Buschcamping und allem drum und dran.
Gestartet bin ich am letzten Samstag bei schoenstem Sonnenschein. Wegstrecke war ungefaehr 12km. Schmale Trampelpfade, bergig - also nicht so einfach mit 23kg aufm Ruecken!
Irgendwann Nachmittags hab ich dann mein Zelt aufgeschlagen. Und erst dort in dieser Camp Area habe ich Leute getroffen, so allein kann man da sein!
Naja auch der zweite Tag versprach schoen zu werden, auch wenn es in der Nacht geregnet hatte. Ich bin gerade eine Stunde gelaufen (3 1/2 sollten noch folgen) und war schon gut durchgeschwitzt, als es ploetzlich angefangen hat zu schuetten. Die restlichen Stunden wurde mir der Regen vom Wind ins Gesicht gepeitscht und die Wanderwege verwandelten sich in kleine Baeche. Umgestuerzte Baeume wollten ueberwunden werden und Pfuetzen durchwatet werden.
Und das Beste war, das es der schwierigste Abschnitt der ganzen Tour war. Fast nur bergauf und die Wege waren auch nicht immer gleich ersichtlich.
Es war ein Kampf, ich gegen Mutter Natur.
Ich habe angefangen mit mir selbst zu sprechen um mich anzufeuern. Ich weiss gar nicht, warum ich immer noch weitergelaufen bin. Eigentlich wollte ich bloss noch ne Warme Stube mit Kamin und ne lange, heisse Dusche. Aber das ging ja nicht. Also weitergekaempft.
Ich hatte zwar ne Regenjacke, aber da ich ja vorher schon geschwitzt habe war der Oberkoerper immer noch klitsch nass. Die Hose nach n paar Minuten auch. In meine Wanderschuhe, eigentlich 100% wasserdicht, lief das Wasser rein. (Von den Hosenbeinen aus) Ich haette einpinkeln koennen und niemand haette es bemerkt. Und ich rede nicht von leichtem Nieselregen, nein es hat geschuettet ohne Unterlass und der Wind war mehr boehig als alles Andere!
Naja das einzig trockene zum Anziehen, das ich noch drueber hatte war n Pullover und n paar Socken. Der Rest war nass. Als ich dann irgendwie mein Tagespensum geschafft habe bin ich nur noch erschoepft in meinen Schlafsack gefallen und habe gefrohren. Meine Sachen habe ich an der Rangerstation in der Naehe der Camping Area zum trocknen aufgehangen.
Naja am naechsten Morgen waren sie dann nur noch klamm und nicht mehr nass. Der Rest trocknete dann mein Koerper.
Das letzte Tourstueck am Montag (7km) konnte ich dann ohne Regen zuruecklegen. Und als ich dann in Tidal River, dem Basiscamp des Nationalparks angekommen bin, hab ich mich erstmal ne halbe Stunde in die Behindertendusche gestellt (wegen Platz ;) ) und mich heiss geduscht. Neu geboren war ich zwar noch nicht, weil die Fuesse immer noch Probleme machen. Aber anschliessend war ich gluecklich und froh, diesen Kampf durchgestanden zu haben. Und bis auf Sonntag, war die Tour, das Beste, das ich je in meinem Leben gesehen habe!
Straende mit weissem Sand, der unter den Fuessen quietscht! Strahlend blaues Wasser und drum herum Regenwald. Gigantisch, phantastisch und unbeschreiblich!
Naja und heute habe ich mir n Tag Erholung gegoennt und ich muss sagen, es tut gut, wieder in der Zivilisation zu sein.
Bilder kann ich jetzt aber leider nicht reinstellen, weil das mit dem PC hier irgendwie nicht geht, aber versprochen, die kommen noch!
Aber damit ihr trotzdem noch n paar Bilder seht, stelle ich noch mal n paar "alte" ins Netz.
Also macht es gut und haltet die Ohren steif, viele Gruesse aus Oz, Sebastian.