Versklavt, getreten und zerschunden
Hey ihr,
nein ich rede nicht ueber irgend nen raeudigen Strassenkoeter, sondern ueber mich.
Gestern musste ich Weinreben rollen. 80ct pro Wein. Aber der musste noch ordendlich gepullt werden und so. Jedenfalls nur $20 fuer den Tag. Heute waer die gleiche Arbeit gewesen, also hab ich mir nen Tag freigenommen. Ich bin ja nicht ganz bloed und arbeite 12 Stunden fuer umsonst. Aber morgen gehts wieder zum Pullen. Da kann ich dann auch wieder mehr Geld machen!
Ich sehne mich bloss danach, dass die restlichen 7 Wochen, die ich hier arbeiten muss recht schnell vergehen. Ich moechte endlich reisen und das Land sehen!
Tja das ist es ja auch eigentlich. Aber nach 7 Wochen Erniedrigung bin ich ja auch endlich wieder frei.
Hab mir die Suppe ja auch selber eingebrockt. Haette ja auch nach Neu Seeland gehen koennen ;).
Aber man muss das Ganze auch positiv sehen. Man kann aus diesen Sachen vielleicht sogar mehr lernen, als wenn es einem nur gutgeht.
Wenn man so hart arbeitet lernt man den Wert von Geld erst wirklich zu schaetzen und man ueberlegt sich wirklich, was noetig ist und was nicht. Und sieben Wochen sind ja nun auch keine Ewigkeit. Man muss nur nach vorne schauen und da warten unendliche Weiten, die gesehen werden wollen. Sachen, von denen ihr in Deutschland nur traeumen koennt ;).
Ich habe naemlich beschlossen, dass ich mit meinem Auto nach Alice Springs und zum Ayers Rock fahre. Und von dort dann Richtung Ostkueste quer durch halb Australien. Wird bestimmt auch interessant. Darauf freue ich mich auch schon ganz besonders.
Und wer weiss, vielleicht kann ich danach sagen, dass sich der ganze Arbeitsstress mehr als nur gelohnt hat! Aber alles zu seiner Zeit. Erstmal werde ich morgen wieder arbeiten und hoffentlich $70 oder mehr machen.
Und fuer die Sorgenvollen unter euch, die Fahr nach Alice ist nicht so gefaehrlich wie es sich anhoert. Asphaltierte Strasse, keine Schotterpiste. Solange man nicht von den Hauptstrassen abweicht, ueberlebt man auch ne Autopanne!
Machts gut ihr lieben und ich freue mich wirklich wieder auf Gurkensalat mit Pellkartoffeln, Roulladen, Schnitzel, Erdbeeren, Quark, Leinoel, Milka.
Man lernt diese Sachen erst zu schaetzen, wenn man sie nicht bekommt.
Liebe Gruesse aus Down Under, Sebastian.
PS: Mir gehts uebrigens nur halb so schlecht, wie vor meiner vergeblichen Jobsuche!!! Und sterben werd ich in sieben Wochen harter Arbeit auch nicht. Nur Erfahrungen machen und an meine Grenzen stossen.
1 Comments:
Lieber Sebastian, Deinen Bericht habe ich gelesen u.für die Sammlung ausgedruckt, damit wir gegebenenfalls auf Gurkensalat und Pellkartoffeln verweisen können.
Übrigens war heut die Mutter der in Sydney wohnenden Tochter bei mir. Sie war jetzt 3 Wochen zu Hause im Urlaub.Sie wird Dir evtl. ne E-Mail schicken, wenn Sie für Dich einen besseren Job bekommen kann. Abwarten und Tee trinken.LGV
1:52 AM
Kommentar veröffentlichen
<< Home